Wie lösche ich meinen Instagram Account?

Facebook hat heute mal wieder einen Bock geschossen und macht die hauseigene Photo-Sharing-App Instagram zur größten Bild-Agentur der Welt. Ab dem 16 Januar 2013 gelten dort geänderte Nutzungsbedingungen.

Diese sind mal ein richtiger Hammer, denn sie geben Facebook das Recht, Eure hochgeladenen Bilder werblich zu nutzen und sie auch an dritte Unternehmen zu verkaufen. Ist doch kein Problem oder? Dann gibt es halt eine zusätzliche Einahmequelle für Euch; „WEB 3.0“ mit Geld verdienen und so! Pustekuchen, um die Geschichte so richtig rund zu machen, dürfen die Eure Bilder verkaufen, ohne Euch an den Einnahmen zu beteiligen. Kein Bitte, kein Danke; einfach mal so! Glaubt Ihr nicht? Ist aber so!

Die gesamte Geschichte könnt Ihr hier (allerdings auf Englisch) nachlesen. Um bei diesem miesem Spiel auf der sicheren Seite zu sein, bleibt Euch nur die Möglichkeit, bis zum 15.01.2013, Euer Konto bei Instagram zu kündigen. Bevor Ihr jedoch kündigt, solltet Ihr Eure Bilder von Instagram sichern. Dies könnt Ihr problemlos mit diesem Service hier machen. Anschliessend klickt Ihr bitte hier und arbeitet die Punkte 1. bis 5. durch. Viel Spaß damit.

1.

Instagram Startseite
Unten links auf „Dein Konto“ klicken.

 

2.

Instagram-Einloggen
Jetzt bitte einloggen!

 

3.

Instagram-Konto löschen
Hier müsst Ihr jetzt unten rechts auf „Ich möchte mein Konto löschen“ klicken.

 

4.

Instagram-Konto endgültig löschen
Hier müsst Ihr einen Grund angeben, warum Ihr das Konto löschen möchtet. Ich habe hier einfach „other Reasons“ verwendet. Das Passwort nochmal bestätigen und anschliessend bitte auf die rote Schaltfläche klicken.

 

5.

Instagram-Konto gelöscht
Wenn Ihr das hier seht, habt Ihr alles richtig gemacht.

Jetzt müsst Ihr nur noch die App deinstallieren und Ihr seid raus.

Update I:

In diversen Artikeln wird gerade betont, das dieses Vorgehen doch gar nicht so schlimm und absolut notwendig sei, um den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten. Ich zitiere hierzu einfach mal den Facebook-Post vom Rechtsanwalt Thomas Schwenke

„Nachdem die Foto-App & Community Instagram im September von Facebook gekauft worden ist, passt Instagram nun die AGB an und geht dabei noch weiter, als es z.B. die Facebook-AGB tun.
So nimmt sich Instagram z.B. das Recht heraus die Bilder und Informationen der Nutzer für Werbezwecke zu verwenden und die Daten der Nutzer an rechtlich verbundene Unternehmen „Affiliates“ ohne Zustimmung der Nutzer weiter zu geben (wozu insbesondere Facebook gehört).
Diese AGB sind nach unseren Gesetzen schlicht rechtswidrig, da das Deutsche AGB-Recht zumindest für Verbraucher anwendbar ist und nicht durch die AGB von Instagram ausgeschlossen werden kann.
Dass man dagegen, außer den Dienst nicht mehr zu nutzen, praktisch nichts tun kann, sollte jedem klar sein. Also „Friss oder Stirb“. Wie das Letztere geht, erklärt die Wired: http://www.wired.com/gadgetlab/2012/12/how-to-download-your-instagram-photos-and-kill-your-account/“

Eine harmlose Änderung der AGB’s sieht für mich anders aus. Deshalb habe ich meinen Instagram-Account gelöscht.

Update II:

Gestern Abend hat Kevin Systrom, einer der Mitbegründer von Instagram, einen Rückzieher bei den geplanten Änderungen der Nutzungsregeln gemacht. Er lies folgendes verlauten: „Wir haben keine Absicht, Ihre Fotos zu verkaufen“! Zusätzlich entschuldigte Er sich am Dienstagabend für die unklaren Formulierungen. Auch müssten sich Nutzer keine Sorgen machen, dass ihre Bilder ungefragt in Werbeanzeigen auftauchen. 

Das ist ja alles schön und gut. Ich stelle mir nur die Frage, weshalb die neuen Nutzungsregeln, obwohl dieses Szenario nie in Betracht gezogen wurde, dann überhaupt so „unklar“ formuliert werden mussten. Ein simpler Post und Tweet nach dem Motto: „Hallo zusammen, wir ändern unsere Nutzungsregeln, damit wir Euch ein besseres Nutzungserlebnis ermöglichen können.“ Zusätzlich einfach Formulierungen verwenden, die nicht „unklar“ sind, und das Problem kommt gar nicht erst auf. Das sollten die Jungs und Mädels von Instagram, und auch besonders die von Facebook, eigentlich selber wissen. Ich vermute mal, das Sie einfach testen wollten, wie weit Sie gehen können. Dabei sind sie darüber gestolpert, dass sich die Nutzer nicht mehr alles gefallen lassen. Vielleicht lernt ja der eine oder andere etwas daraus.

Marc Juncke

Marc Juncke - Digitalisierungsberater